Grundsteinlegung

Ein wichtiger Impuls für eine lebendige Potsdamer Innenstadt zwischen Plantage und Neuem Markt: Gemeinsam mit den Bauherren haben am 11.10.22 Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert, die Beigeordnete für Bildung, Kultur, Jugend und Sport, Noosha Aubel, und der Beigeordnete für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt, Bernd Rubelt, den Grundstein für die erste Bauphase des Kreativ Quartiers in der Potsdamer Mitte gelegt. Nach dem Rückbau der alten Feuerwache 2016, der Rechnerhalle des Rechenzentrums 2020 sowie der auf dem Grundstück verbliebenen Leitungen durch den Sanierungsträger, folgt nun die Neubebauung des innerstädtischen Areals mit dem Kreativ Quartier Potsdam.

Oberbürgermeister Mike Schubert: „Ich freue mich sehr, dass zwischen dem Neuen Markt und der Plantage ein Ort für kulturelle und kreative Nutzungen entsteht, der sicher zu einem Angelpunkt für eine lebendige Stadtmitte wird. Nach der Schiffbauergasse entsteht hier eine weitere Heimat für Potsdams Kultur- und Kreativszene, die zeigt, dass Potsdam Innenstadt mehr zu bieten hat als nur Historie.“

Den Auftakt zur Entwicklung hatte ein Szenarioworkshop zur Strategieentwicklung für die Kultur- und Kreativwirtschaft in Potsdam Mitte 2018 gegeben, es folgten eine Machbarkeitsstudie und die Konzeptvergabe 2019 sowie ein Werkstattverfahren mit Architekturwettbewerb im Jahr 2020, Nach 3,5 Jahren findet nun mit der Grundsteinlegung der nächste Schritt zur Umsetzung statt.

Mangels bezahlbarer Räume für die Akteure der Kultur- und Kreativwirtschaft in Potsdam wurde 2015 die temporäre Nutzung des Rechenzentrums als Kunsthaus ermöglicht. Das Rechenzentrum entwickelte sich schnell zu einem Ort der Begegnung und Kreativität in der Innenstadt. Um den Kreativen auch dauerhaft einen Standort in der Potsdamer Mitte zu sichern, haben die Stadtverordneten 2018 beschlossen, auf dem Areal der ehemaligen Feuerwache an der Neuen Plantage ein Kreativ Quartier zu entwickeln. Die Kulturbeigeordnete Noosha Aubel sagt: „Aktuell mangelt es in Potsdam an flexibel zu gestaltenden und bezahlbaren zentralen Kreativorten und Experimentierräumen. Die Kreativen bekommen mit dem neuen Quartier einen dauerhaften Standort, mit dem sich die Kunst- und Kulturszene sichtbar machen und Impulse für die Innenstadtentwicklung geben kann. Sie bekommen ein weiteres und breiteres Raumangebot zu bezahlbaren Mieten.“

Etwa 8.600 Quadratmeter Mietfläche werden zu einer durchschnittlichen Anfangsnettokaltmiete von 9 Euro entstehen, davon bereits rund 5.200 qm nach Abschluss der 1. Bauphase. Insgesamt entstehen im Kreativ Quartier rund 25.000 Quadratmeter Mietfläche, davon 15.000 Quadratmeter mit einer Nutzungsbindung für die Kultur- und Kreativwirtschaft. Dazu hat sich der Bauherr im Zuge der Konzeptvergabe vertraglich verpflichtet; er geht damit über die ursprüngliche Forderung der Stadt hinaus.

Es geht aber um mehr als nur um die Schaffung von bezahlbaren Arbeitsräumen für die Künstlerinnen und Künstler, wie der Oberbürgermeister betont: „Das Quartier soll bestehende Kreativstandorte in der Stadt ergänzen, Gründungsaktivitäten fördern und Raumangebote für Unternehmen nach der Gründerphase bieten, um Unternehmen nach der Gründungphase auch in der Stadt zu halten.“

Mit der Umsetzung der ersten Bauphase entsteht der Lange Stall zwischen dem historischen Schauportal und den bereits errichteten neuen Wohngebäuden, mit einer groß ausgebildeten Dachfläche in Anlehnung an den historischen Vorgängerbau. Damit erhält die neu gestaltete und 2021 fertiggestellte Neue Plantage wieder ihre historische Platzbegrenzung im Osten.  Städtebaulich wird sich das Quartier behutsam in seine Umgebung einfügen, historische Bezüge zu benachbarten Denkmalen aufnehmen und die historische geschlossene Blockrandbebauung wiederherstellen. Die innenliegenden Gebäude erhalten zeitgemäße abwechslungsreiche Fassaden und Dachformen. Durch den Langen Stall wird es zwei Zugänge ins Quartier geben. Durch eine zentrale Halle hindurch wird man zum zentral gelegenen Quartiersplatz gelangen. Ein offener Durchgang im nördlichen Bereich ermöglicht den öffentlichen Zugang von der Plantage über den Kutschstallhof und den Neuen Markt bis zum Alten Markt.

Lieferverkehr und Logistik sollen vorwiegend über die Werner-Seelenbinder-Straße erfolgen. Dieser Verkehr wird jedoch in einem geringen Rahmen bleiben, denn das Kreativ Quartier ist, dem Ziel der langfristigen Entwicklung zur autoarmen Potsdamer Innenstadt folgend, als autoarmes Quartier konzipiert. Potsdams Baubeigeordneter Bernd Rubelt betont: „Das Kreativ Quartier wird mit seiner zentralen Lage die Potsdamer Mitte in der Achse zwischen Alter Markt, Neuer Markt und Plantage städtebaulich ergänzen und durch die Nutzungsvielfalt wirkungsvoll beleben. Mit dem geforderten Mobilitätskonzept kann das Kreativ Quartier autoarm entwickelt werden und ist damit ein wichtiger Impulsgeber für eine nachhaltige Verkehrsentwicklung in der Potsdamer Innenstadt.“

Die Fertigstellung des 1. Bauabschnitts ist nun im Herbst 2024 geplant.